Kästli Fachtagung fordert Mut zum Kreislauf in der Bauwirtschaft

Kästli Fachtagung fordert Mut zum Kreislauf in der Bauwirtschaft

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Rubigen BE – Die Teilnehmenden der vierten Kästli Fachtagung haben Mut zu Kreislaufwirtschaft im Bauwesen gefordert. Die Branche soll in Generationen denken und Verantwortung übernehmen.

(CONNECT) Die Kästli Unternehmungen haben bereits zum vierten Mal ihre Kästli Fachtagung durchgeführt. Dabei diskutierten laut einer Mitteilung rund 100 Fachleute und Interessierte in der Kiesgrube Rubigen über Kreislaufwirtschaft im Bau. 

Die Bauwirtschaft verwerte bereits 70 Prozent ihrer jährlich rund 75 Millionen Tonnen Bauabfälle. Aber: „Zirkularität ist mehr als Recycling“, sagte Susanne Kytzia von der OST - Ostschweizer Fachhochschule laut der Mitteilung. Kreislaufwirtschaft müsse ein Gleichgewicht zwischen vielen verschiedenen Interessen herstellen. Viele kleine Entscheidungen könnten zusammen einen grossen Unterschied machen.

Patric van der Haegen von Eberhard Unternehmungen verwies auf die hohen ökologischen und sozialen Kosten rein gewinngetriebenen Herangehens. „Umso wichtiger ist es, dass wir als Branche jetzt Verantwortung übernehmen und die Weichen neu stellen.“ Pascal Remund von Gastgeber Kästli forderte ein generationenübergreifendes Denken. „Wir müssen vorausschauend denken und handeln – im Interesse derjenigen, die nach uns kommen“, so der Vorsitzende der Geschäftsleitung des bald 140 Jahre alten Familienunternehmens.

Michael Widmer, Geschäftsführer des Verbandes Baustoffkreislauf Schweiz (BKS), sieht dabei auch die Politik und die Verwaltung in der Pflicht, gerade bei der öffentlichen Beschaffung. Es brauche aber auch Mut aller Beteiligten in der Bauwirtschaft, so die Teilnehmenden. Das reiche von den Bauherrschaften, Planungsunternehmen und Bauunternehmen und beziehe auch die Wissenschaft mit ein. „Kreislaufwirtschaft ist kein Ziel, sondern ein Weg, auf dem wir ständig dazulernen“, so Pascal Remund. „Entscheidend ist, dass wir jetzt handeln – gemeinsam und mutig.“ ce/ug