Vom Mitarbeiter zum Chef - Daniel Wegmüller

Daniel Wegmüller, stada ag

Vom Mitarbeiter zum Chef - Daniel Wegmüller

Inspiration

In den nächsten Jahren kommt es vermehrt zu Firmenübergaben. Dies kann eine attraktive Alternative zur Neugründung eines Unternehmens sein. Daniel Wegmüller hat den Schritt bei der stada ag gewagt.

Die Überlebensrate von übernommenen Firmen beträgt nach fünf Jahren 95%. Bei Neugründungen liegt die Quote bei 50%. Es ist demnach erfolgsversprechender, ein Unternehmen zu übernehmen als selbst eines zu gründen. Dennoch ist der Generationenwechsel oftmals kein einfaches Unterfangen.

 

Der Wechsel von der Werkstatt ins Büro

Daniel Wegmüller ist gelernter Schreiner, spielt leidenschaftlich Eishockey und hat als 23-Jähriger keine Absichten, ein eigenes Unternehmen zu führen. Er absolviert eine Weiterbildung zum Produktionsleiter, als ihm sein Bruder vom bevorstehenden Generationenwechsel bei der stada ag in Langnau erzählt. Die Schreinerei stellt massgeschreinerte Küchen, Badmöbel und Inneneinrichtungen her.

Das Gespräch mit seinem Bruder, welcher als einer von drei Teilhabern der BRW-Garage in Langnau selbst unternehmerisch tätig ist, startet bei Daniel jedoch einen Gedankenprozess. Er tauscht sich mit seinem Bruder vermehrt über unternehmerische Themen aus und meldet sich schliesslich beim Inhaber der stada ag. 2014 wechselt er von der Werkstatt seines bisherigen Betriebes ins Büro der stada ag und lernt das Unternehmen genauer kennen. Auch die angefangene Weiterbildung passt er an und bildet sich neu zum Projektleiter weiter.

 

Die Firmenübernahme läuft nicht nach Plan

Doch für Daniel ist klar, dass er die Firma nicht alleine übernehmen möchte. Denn zu zweit wird die Verantwortung sowie die Aufgabenbereiche aufgeteilt und die intrinsische Motivation, aus dem Unternehmen das beste herauszuholen, wird verdoppelt. Im Herbst 2015 holt er deshalb einen guten Kollegen ins Team der stada ag, mit der Absicht zusammen mit ihm das Unternehmen später zu übernehmen.

Drei Jahre später ändert sich das Vorhaben, sodass Daniel die stada ag im Januar 2020 alleine übernimmt. Zwei Monate später bricht in der Schweiz die erste Corona-Welle aus. Während dieser schwierigen Anfangszeit ist er froh, das Unternehmen sowie die Mitarbeitenden bereits gut zu kennen und auf ein eingespieltes Team zählen zu können. Dies ist bei einer Firmenübernahme nicht selbstverständlich.

 

So gelingt die Firmennachfolge<o:p></o:p>

Ein Erfolgsfaktor dabei war die transparente Kommunikation von Anfang an. Bevor Daniel zur stada ag stiess, erhielten die bisherigen Mitarbeitenden die Chance, die Nachfolge anzutreten. Das Interesse blieb aus und so war für alle klar, dass Daniel das Team bereits als potenzieller Nachfolger verstärkt. Dadurch verlief auch der oftmals schwierige Rollenwechsel vom ehemaligen Mitarbeiter zum neuen Chef ziemlich reibungslos.

Aus zahlreichen Gesprächen mit den Mitarbeitenden vor der Übernahme weiss Daniel zudem, was dem Team wichtig ist und welche Punkte er verändern will. Denn für ihn ist zentral, dass die Mitarbeitenden gerne zur Arbeit kommen und ein gutes Arbeitsumfeld herrscht. Er führt schnell zwei Dinge ein: "Stehungen" und flexible Arbeitspensen.

 

“Stehungen” und mehr Flexibilität für die Mitarbeitenden

Zweimal wöchentlich trifft sich das Team zu einer sogenannten "Stehung". Anstatt sitzend trifft sich das Team am Morgen früh stehend für einen kurzen Informationsaustausch. Zum Einen teilt Daniel dem Team wichtige Informationen mit und zum Anderen haben Mitarbeitenden die Gelegenheit, über kleinere oder grössere Probleme zu sprechen. Dies ist für Daniel wichtig, um präventiv reagieren zu können und die Stimmung im Team zu erleben. Auch die Möglichkeit der Teilzeitarbeit sorgt für motivierte Mitarbeitende. Vier Jahre nach der Übernahme arbeitet nur noch ein Mitarbeiter Vollzeit, während alle anderen ihr Pensum reduziert haben.

Rückblickend rät er anderen Menschen in einer ähnlichen Situation alle offenen Fragen einer Vertrauensperson zu stellen, mit den Mitarbeitenden möglichst frühzeitig über ihre Perspektiven zu sprechen und fixe Zeiten der Abgrenzung einzuplanen, um Energie zu tanken für die alltäglichen Herausforderungen.

 

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Über den Artikel

Dieser Artikel ist Teil der Innovationsseite im Bärnerbär. Am dritten Dienstag jeden Monats erscheint die Bärnerbär-Ausgabe mit einer Innovationsseite. Diese Seite soll Wissenswertes um das Thema Innovation und Unternehmertum in Bern aufzeigen und spannende Geschichten von innovativen Unternehmer*innen erzählen. Die Inhalte der Seite erstellt be-advanced gemeinsam mit Partnern aus dem Netzwerk.

 

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