Die Leidenschaft für gutes Essen und das Kochen bekommt Juval von seiner Mutter bereits früh mit auf den Weg. Er reist in ferne Länder und ist fasziniert von den unterschiedlichen Gewürzen und Geschmackserlebnissen. Juval liebt es, zu kochen und in der Küche zu experimentieren, schlägt beruflich jedoch einen anderen Weg ein und kreiert als selbständiger Grafiker kreative Illustrationen und Inhalte aller Art für seine Kundschaft.
Vom Hobbykoch zum Unternehmer
Als er im Kientalerhof eine Shiatsu-Ausbildung absolviert, erfährt er, dass dort in der Küche eine Stelle frei wird und bewirbt sich. Kurze Zeit später steht er in Küchenuniform bereit. Er lernt verschiedene Kochtechniken, -methoden und -tricks kennen und überwindet die Angst, grosse Mengen zu kochen. Der Küchenchef wird zum wichtigen Mentor für ihn, sodass Juval später sein eigenes Food-Catering aufzieht. Bis zur Corona-Pandemie läuft es gut. Dann fallen die meisten Aufträge weg und er hat plötzlich viel Zeit.
Als passionierter Hobbykoch wagt er sich an ein Algen-Rüeblilachs-Rezept für ein Familienfest und überzeugt selbst die kritischsten Stimmen. Er hat die Idee, die Algen im Rezept durch das Räuchern der Rüebli zu ersetzen und tüftelt wenige Zeit später bei einer Bio-Tofuproduktion in Frutigen am Rezept. Der erste Versuch gelingt so gut, dass er sich trotz der hohen Standgebühr für die VeggieWorld Zürich anmeldet.
Einheimisches Gemüse in einzigartige Geschmackserlebnisse verwandeln
In der Zwischenzeit kreiert er das Branding für die Verpackungen und generiert damit einen professionellen Look. Er ruft seinen Kumpel Oliver Illi an, um zusammen den Messestand aufzubauen. Oli bleibt während der dreitägigen Messe an Juval’s Seite und unterstützt ihn beim Betreuen des Messestandes. Das Feedback zum Rüeblilachs ist überwältigend und öffnet nach der Messe zahlreiche Türen.
Um richtig durchzustarten, gründen Juval und Oli die Wild Foods GmbH. Zusammen verfolgen sie die Vision, einheimisches Gemüse in einzigartige Geschmackserlebnisse zu verwandeln und damit vegane Alternativen für Fisch und Fleisch zu schaffen.
Vielfältige Aufgaben und unkonventionelle Lösungen
Die beiden Gründer ergänzen sich optimal: Während Juval für das Kreative und die Produktion zuständig ist, kümmert sich Oli um IT und Finanzen. Für Juval ist die unternehmerische Reise ein Geschenk. Er mag die vielfältigen Aufgaben und findet immer wieder unkonventionelle Lösungen. So auch beim Aufbau der eigenen Produktionsstätte in Uetendorf: Occasion-Maschinen aus der Industrie werden kurzerhand an die eigenen Bedürfnisse angepasst, um nicht in neue, teure Anlagen investieren zu müssen.
Der Plan geht auf: Die Wild Foods GmbH wächst stetig und beschäftigt mittlerweile 15 Mitarbeitende, welche immer mehr Verantwortung übernehmen. So hat Juval regelmässig Zeit, seine Familie und Freunde mit seinen Kochkünsten zu verwöhnen. Denn, die industrielle Rüeblilachs-Produktion hat nicht mehr viel mit kreativem Kochen zu tun.
Über den Artikel
Dieser Artikel ist Teil der Innovationsseite im Bärnerbär. Am dritten Dienstag jeden Monats erscheint die Bärnerbär-Ausgabe mit einer Innovationsseite. Diese Seite soll Wissenswertes um das Thema Innovation und Unternehmertum in Bern aufzeigen und spannende Geschichten von innovativen Unternehmer*innen erzählen. Die Inahlte der Seite erstellt be-advanced gemeinsam mit Partnern aus dem Netzwerk.
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