Im Rahmen der kostenlosen be-smarter Eventreihe beleuchten Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen zentrale Themen rund um das Unternehmertum, um (Jung-)Unternehmer*innen auf ihrem Weg zu unterstützen. Die wichtigsten Tipps aus dem Online-Event rund ums Thema Berner KMU-Barometer 2023 mit Andreas Choffat fassen wir hier zusammen.
Repräsentativer Überblick über die Berner KMU-Landschaft
KMU sind das Rückgrat der Berner Wirtschaft. Ihre aktuelle Situation ist jedoch stark geprägt von Unsicherheiten wie Ukraine-Krieg, Energie- oder Umwelt-Krise. Der Berner KMU-Barometer ist eine wiederkehrende Befragung von Berner KMU-Unternehmer*innen und soll deren Erfahrungen wiedergeben sowie einen Überblick über die KMU-Landschaft aufzeigen. Dieses Jahr fand die 4. Befragung statt. Es nahmen über 1000 Teilnehmende daran teil, sodass die Studie für Unternehmer*innen und Geschäftsführende im Kanton Bern repräsentativ ist.
Die meisten Personen gehören zu den folgenden drei soziodemografischen Merkmalen:
- 75% sind Männer
- 72% sind zwischen 40-64 jährig
- 60% haben einen mittleren Bildungsabschluss
Fachkräftemangel und finanzieller Druck sind die aktuellen Top-Themen
Über die letzten vier Jahre wurden die beiden Themen “Personalfragen / Fachkräftemangel” sowie “finanzieller Druck” stetig von mehr Personen genannt (von 30% auf 51% sowie von 24% auf 41%). Das drittmeist genannte Thema ist die Energiekrise. Sie wurde dieses Jahr jedoch nur von 13% der befragten Personen genannt (-19% im Vergleich zum Vorjahr).
Beim Fachkräftemangel gilt: Je grösser ein Unternehmen ist, desto eher ist es betroffen. Zudem kämpfen Unternehmen in wachsenden und dynamischen Märkten vermehrt mit dem Fachkräftemangel. Deshalb ist es für diese Unternehmen besonders wichtig, dem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Sie schenken dem Team vermehrt Aufmerksamkeit und steigern bspw. das WIR-Gefühl, fördern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bieten vermehrte Teilzeitstellen und Lohnerhöhungen an. Werte und Leadership erhalten mehr Bedeutung.
Wie beim Fachkräftemangel befassen sich grössere Unternehmen in wachsenden Märkten mehr mit der Cybersicherheit. Einerseits wissen sie mehr darüber und andererseits stufen sie dessen Wichtigkeit höher ein, als dies bei kleineren Unternehmen in nicht-wachsenden Märkten der Fall ist.
Ca. 20% brauchen in den nächsten fünf Jahren eine Nachfolgelösung
Die Zuversicht, eine gute Nachfolgelösung zu finden, ist im Vergleich zu den letzten Jahren geschrumpft. Kleine Unternehmen in schrumpfenden Märkten sind am wenigsten zuversichtlich. Die Abhängigkeit von der geschäftsführenden Person ist bei kleinen Unternehmen am grössten, weil die Verantwortung zu grossen Teilen von dieser Person getragen wird.
Nebst der Suche nach einer passenden Nachfolge, bleiben die aktuellen Top-Themen auch in den nächsten Monaten bestehen. 37% resp. 24% geben an, dass Fachkräftemangel sowie finanzieller Druck prägend sein werden. Mit 13% landet die Angst, genügend Aufträge zu akquirieren, auf Platz 3. Allerdings ist dieser Wert seit 2020 rückläufig (-14% seit 2020).
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass…
- so wenige wie noch nie angaben, dass eine «gute/sehr gute Stimmung» herrscht.
- die Beurteilung der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen rückläufig ist.
- 2/3 von steigenden Einkaufs- & Produktionskosten durch Inflation betroffen sind, was zu Preisanpassungen führt.
- die Themen “Personalfragen / Fachkräftemangel” sowie “finanzieller Druck” die Wirtschaft weiterhin beschäftigen werden.
- das Energiethema fast vollständig verschwunden ist.
Information: Mit dem be-next Programm setzt sich be-advanced für erfolgreiche Generationenwechsel ein und bereitet Unternehmer*innen auf den Übernahmeprozess vor.
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