Thierry Kneissler - Einblicke in seine Strategie-Welt

Thierry Kneissler, Co-Founder Twint
Thierry Kneissler, Co-Founder Twint

Thierry Kneissler, Co-Founder Twint

Thierry Kneissler - Einblicke in seine Strategie-Welt

FondateursInspiration

Spätestens seit Corona ist sie aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Kaum vorstellbar, wie es vorher ohne sie funktioniert hat. Sie erleichtert, beschleunigt und digitalisiert den Bezahlungsprozess erheblich: die Twint-App. Mitgründer Thierry Kneissler nimmt uns in der neuesten be-inspired Podcast-Folge mit auf eine Reise durch die Strategie-Welt und gibt praktische Tipps aus seinem prall gefüllten Erfahrungsschatz, die dein Unternehmen auf die nächste Stufe bringen.

 

Hör dir die aufschlussreiche Podcast-Episode mit Twint-Mitgründer Thierry Kneissler an:

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Strategie, Strategie, Strategie – welches sind die ersten Gedanken, die dir bei diesem Wort in den Sinn kommen? Verstaubt, trocken, vage, mühsam, langwierig sind nur einige, die viele Menschen mit diesem Wort verbinden.

Die Gegner schlagen, ohne zu kämpfen

Doch das muss nicht sein. Thierry Kneissler ist überzeugt, dass eine Strategie, also ein langfristiger Plan für die Erreichung von Zielen für jedes Unternehmen unabdingbar ist. Allerdings ist auch er kein Fan von Dokumenten mit viel Text und wenig Aussage. „Je konkreter eine Strategie ist, desto wirkungsvoller ist sie“, so der Mitgründer von Twint.

Schritt für Schritt zur erfolgreichen Unternehmensstrategie

Es braucht generell nur vier Schritte, um eine Unternehmensstrategie zu entwickeln:

  1. Ausgangslage (Ist-Analyse): Wo stehe ich heute?
  2. Ziel (Soll-Zustand): Wohin will ich?
  3. Plan: Wie will ich das erreichen?
  4. Umsetzung: Setze ich es tatsächlich um?

Thierry Kneissler führt aus, dass eine Strategie nur dann erfolgreich ist, wenn die Mitarbeitenden in den Strategie-Entwicklungsprozess involviert sind und diese mitbestimmen können. So kann sichergestellt werden, dass die Kultur des Unternehmens in der Strategie verankert ist und sie von den Mitarbeitenden unterstützt und gelebt wird. So weit, so gut; aber wie sieht das konkret aus?

Das Paradebeispiel Twint

Am Beispiel von Twint erläutert Kneissler, wie eine erfolgreiche Unternehmensstrategie konkret entwickelt werden kann. Er und sein Team haben es geschafft, 3 Millionen App-Nutzer*innen zu überzeugen und Twint ist heute in der Schweiz Marktführerin beim mobilen Bezahlen. Diese Zahlen lassen vermuten, dass die Unternehmensstrategie ziemlich überzeugend ist.

Anzahl aktive User*innen als Nordstern von Twint

Um genau zu wissen, wo ich mit meinem Unternehmen hinwill, gilt es, einen Nordstern zu definieren. Also eine messbare Kennzahl, welche mir schwarz auf weiss sagt, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Der Nordstern ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich und ich muss für mein Unternehmen selbst herausfinden, welcher es ist. Obwohl es ein individueller Prozess ist, gibt es einige Hilfestellungen, um die geeignete Kennzahl zu finden:

  • Am Anfang ist es wichtig, breit zu denken und im Team verschiedene Vorschläge zusammen zu tragen und sich erst dann allmählich zu fokussieren.
  • Die Wirkung der Kund*innen soll in der Kennzahl ersichtlich sein und aufzeigen, dass sie aktiv etwas unternehmen.
  • Die Kennzahl soll kurzfristige Veränderungen erkennen, sodass monatlich geprüft werden kann, ob sich das Unternehmen weiterhin auf Kurs befindet oder ob allfällige Anpassungen vorgenommen werden müssen. Ein Nordstern, der sich nur einmal pro Jahr ändert, ist daher nicht zielführend.
  • Die Messbarkeit ist ein weiterer entscheidender Punkt. Die Kundenzufriedenheit ist beispielsweise keine optimale Kennzahl, da sie schwer messbar ist.
  • Auch finanzielle Zahlen sind als Nordstern nicht ratsam. Denn sie widerspiegeln nur die Folgen von vorangegangenen Schritten.

Fakten, Zahlen + Bauchgefühl helfen bei der Entscheidungsfindung

Nebst der Bestimmung des Nordsterns ist auch der „sense of urgency“, also der konkrete Handlungsbedarf, eine weitere Komponente, die ein Team bei der Strategieentwicklung weiterbringt. Je grösser dieser ist, desto eher muss etwas verändert und dementsprechend auch risikoreicher agiert werden.

Auch die Fragestellung „Was muss passieren, dass das Ziel wahr wird?“, ist ein hilfreiches Tool. Es zwingt ein Team dazu, sich Gedanken zu machen und hat den Vorteil, dass Initiativen nicht frühzeitig abgeschmettert werden. Die Antwort: „Das funktioniert sowieso nicht!“, verliert an Bedeutung. Denn bevor eine Idee verworfen wird, muss überprüft werden, ob sie funktioniert oder nicht. Erst dann wird entschieden, wie es weitergehen soll.

Das Bauchgefühl spielt eine weitere wichtige Rolle im Entscheidungsprozess. Gemäss Kneissler nimmt dessen Wichtigkeit mit zunehmendem Alter und Erfahrung stets zu, sodass es sich zum „zweiten Gehirn“ entwickelt.

Möglichst rasch einen Prototyp bauen und testen

„Meine Erfahrung zeigt mir, dass wir relativ schnell ziemlich viel wissen. In der Praxis wird oft zu viel analysiert und zu lange gewartet. Sobald wir akzeptieren, dass wir nicht alles wissen, können wir schnell einen Prototyp bauen und testen, ob die Idee funktioniert“, so Kneissler. Es ist jedoch klar, dass der Bau einer neuen Fabrik mehr Zeit in Anspruch nimmt und eine sorgfältigere Analyse bedarf als die Entwicklung eines neuen Produkts.

„Die Hälfte der Strategie von Twint entstand an der Aare beim Joggen.“

Wie eine Strategie entsteht, ist also ein sehr individueller Prozess. Ob am Schreibtisch, auf dem Balkon, beim Joggen an der Aare oder im Urlaub – für die Strategie-Entwicklung braucht es vor allem zwei Dinge: Zeit und Raum. Und wer dies beachtet, erlebt ihn: den Heureka-Moment! Den entscheidenden Moment, wo plötzlich alles Sinn ergibt und die Strategie steht.

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Der be-inspired Podcast 

Im be-inspired Podcast erzählen Unternehmer*innen im Gespräch mit Christian Lundsgaard-Hansen von Sparkr aus ihrem anspruchsvollen Alltag, verraten, wie sie mit schwierigen Herausforderungen umgehen und zeigen auf, wie sie dank innovativen Lösungsansätzen ihre Unternehmen neu ausrichten und weiterentwickeln. 
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