Ist Strategiearbeit pragmatisch möglich? Ja! - Esther Thahabi

Strategiearbeit
Esther Thahabi

Ist Strategiearbeit pragmatisch möglich? Ja! - Esther Thahabi

Wissen

Was zeichnet pragmatische Strategiearbeit aus und wie gelingt es, den Spagat zwischen Tagesgeschäft und Strategie zu bewältigen? Esther Thahabi weiss es: Sie ist Geschäftsführerin bei thahabi & partner sowie Dozentin für Strategisches Management und teilt ihren grossen Erfahrungsschatz mit dir.

Im Rahmen der kostenlosen be-smarter Eventreihe beleuchten Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen zentrale Themen rund um das Unternehmertum, um (Jung-)Unternehmer*innen auf ihrem Weg zu unterstützen. Die wichtigsten Tipps aus dem Online-Event rund ums Thema Pragmatische Strategiearbeit mit Esther Thahabi fassen wir hier zusammen.

 

«Es wird nicht dadurch etwas strategisch, dass man es so nennt.»

Bereits der ehemalige Dozent für Unternehmensplanung und -strategie an diversen Hochschulen, Aloys Gälweiler, wusste, dass nicht alles Strategiearbeit ist, was nach Strategiearbeit klingt. Grundsätzlich sprechen wir von Strategiearbeit, wenn es um die Beantwortung dieser drei Fragen geht:

  • Was tun wir?
    • Bsp. Wir bauen eine Inhouse-Spitex als neues Geschäftsfeld auf.
  • Für wen tun wir es?
    • Bsp. Wir prüfen eine Verschiebung der Zielgruppe in Richtung psychisch Beeinträchtigte.
  • Wo tun wir es?
    • Bsp. Wir unterstützen Unternehmen im Kanton Bern.

Strategiearbeit ist nach Nagel / Wimmer eine Orientierungsmarke für Anspruchsgruppen und Mitarbeitende, damit alle in dieselbe Richtung gehen. Zudem bildet sie einen Rahmen für umfassende, zukunftsgerichtete Steuerung. Dadurch können im besten Fall akute Krisensituationen vermieden werden.

 

Wann ist Strategiearbeit wichtig?

Kurze Antwort: Je früher, desto besser. Dies wird in der Praxis jedoch selten angewandt. Solange alles funktioniert und gut läuft, wird das Alltagsgeschäft oft wichtiger eingestuft, als sich mit strategischen Fragestellungen zu beschäftigen. Zahlreiche Unternehmen befassen sich zu spät mit strategisch wichtigen Themen und handeln oft erst, wenn eine akute Krisensituation herrscht. Der Tunnelblick des Alltags dominiert den Weitblick der Strategie und verhindert dadurch unternehmerische Potenziale zu erkennen.

Plant ein Unternehmen Strategiearbeit jedoch fest ein und befasst sich regelmässig mit strategischen Themen, können Stolpersteine frühzeitig erkannt und umgangen werden. Anstatt unter Zeitdruck reagieren zu müssen, entscheidet ein Unternehmen, in welchen Bereichen es aktiv agieren möchte und in welchen bewusst nicht.

Wertvoll dabei ist es beispielsweise, sich 4x pro Jahr intensiv mit Strategiearbeit zu befassen und sich in drei Horizonten Gedanken zu machen: heute, morgen, übermorgen. Zwischen diesen vier festen Terminen bleibt genügend Zeit, um die strategischen Ziele umzusetzen – unbedingt auch agil. Dieser Rhythmus erleichtert es, die übergeordnete Unternehmensstrategie, stets im Hinterkopf zu behalten und sich in der täglichen Arbeit daran zu orientieren.

 

Wie soll Strategiearbeit stattfinden?

Das Wichtigste ist, sich für die Strategiearbeit Zeit zu nehmen. Am besten trifft sich ein Unternehmen in einer neutralen und inspirierenden Umgebung und macht aus der Strategiearbeit einen besonderen Tag. Dabei kann der Strategieprozess wie folgt aussehen:

  • IST-Analyse: Organisation und Umfeld verstehen. Dabei geht es um eine Unternehmensanalyse sowie eine Analyse des Unternehmensumfelds. Dies erfolgt in der Regel nicht jährlich.
  • SOLL-Analyse: Optionen entwickeln, Zukunft gestalten und übermorgen nicht vergessen. Es werden strategische Optionen geprüft, ein Strategieradar aufgestellt, um von der Strategieplanung zur -umsetzung zu gelangen sowie eine Vision entwickelt.

Nebst der strategischen Planung sind die operative Umsetzung der Strategie sowie die Kontrolle der Strategiearbeit zentrale Punkte für erfolgreiche Strategiearbeit. Planung ist gut, Umsetzung und Kontrolle der Planung sind absolut notwendig, um nicht bloss eine «Schubladenstrategie» entwickelt zu haben.

 

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