So klappt die Firmengründung im Kanton Bern

Gründerin eines Unternehmens in Bern

So klappt die Firmengründung im Kanton Bern

SavoirFondateursWissen

Eine Firmengründung im Kanton Bern wirft viele Fragen auf und der Weg in die Selbständigkeit oder zum eigenen Unternehmen mag steinig erscheinen. Wir haben fünf Schritte eruiert, die sicherstellen, dass du möglichst schnell ans Ziel kommst und mit deinem Unternehmen durchstarten kannst.

 

In 5 Schritten zur Firmengründung im Kanton Bern

1. Analyse

Verschaffe dir ganz am Anfang einen Überblick über dein Unternehmensumfeld und setze deine Geschäftsidee so um, dass es für dich passt. Mache dir bereits hier Gedanken über Kundschaft, Märkte und Auftreten:

  1. Unternehmer*in werden: Um als Unternehmer*in erfolgreich zu sein, bedarf es viel Einsatz, Durchhaltewille und kritisches Denken. Hinterfrage deine Träume kritisch und sei dir der harten Realität bewusst. 
  2. Marktanalyse: WAS verkaufst du? WEM bietest du dein Produkt oder deine Dienstleistung an? WIE willst du verkaufen? WO erreichst du deine Kundschaft? WIEVIEL musst du verkaufen, damit es sich lohnt? Die Beantwortung dieser Fragen hilft dir dabei, deinen Unternehmenskontext besser kennenzulernen.
  3. Kundenanalyse: Ein Business ohne Kundschaft ist kein Business. Das Befriedigen der Kundenbedürfnisse ist die zentrale Herausforderung von jedem Geschäftsmodell. Je besser es dir gelingt, die Wünsche deiner Kundschaft zu erfüllen, desto besser stehst du im Vergleich zu deiner Konkurrenz da. Der Canvas "Kund*innen- und Benutzer*innen-Profil" ist ein gutes Tool, um die wichtigsten Punkte deiner Zielgruppe zu bestimmen.
  4. Angebotsskizze: Um ein erfolgreiches Angebot auf den Markt zu bringen, ist es hilfreich, seine Gedanken zum Angebot strukturiert auf Papier zu bringen. Schaue bei der Konkurrenz, welche Strategien funktionieren und welche nicht, um daraus zu lernen und das eigene Angebot zu verfeinern. Der Canvas "Angebotsskizze" hilft dir, deine Gedanken praktisch und geordnet festzuhalten.

 

2. Konzept

Welche Unternehmensvision willst du verfolgen? Kreiere ein Geschäftsmodell mit welchem du langfristig Erfolg hast und kalkuliere, ob deine Rechnung aufgeht:

  1. Geschäftsmodell: Strukturiere deine Ideen mit einer Vorlage des Business Model Canvas und erkläre sie Familie und Bekanntenkreis. Das Business Model Canvas beinhaltet neun Felder mit Fragen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein Geschäftsmodell. Überarbeite das Business Model Canvas immer wieder, um Schritt für Schritt dein Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen. 
  2. Markenstrategie: Transportiere durch dein Unternehmen, das, was dir wichtig ist. Eine klare Markenstrategie hilft dir bei der Definition, wer du bist, was tu tust und warum das von Bedeutung ist. Dadurch findest du heraus, wer deine Zielgruppe ist und wie du sie erreichst. Die Vorlage Markenstrategie Canvas unterstützt dich bei der Umsetzung.
  3. Finanzplanung: Ob deine Mittel ausreichen und dein Unternehmen überlebensfähig ist, erfährst du mit einer Finanzplanung. Sie hilft dir, deine finanziellen Chancen und Risiken abzuschätzen und setzt deinen Unternehmensplänen klare Grenzen. Sei dabei realistisch und verschönere deine Geschäftsidee nicht mit unrealistischen Zahlen. Das funktioniert nämlich nur auf Papier, aber nicht in der Realität.

 

3. Gründung

Welche Rechtsform passt zu dir und deinen Plänen am besten? Willst du ein gewinnbringendes Unternehmen betreiben oder verfolgst du in erster Linie einen ideellen Zweck? Die vier häufigsten Rechtsformen für gewinnorientierte Unternehmensformen sind: Einzelunternehmen, Kollektivgesellschaft, Gemeinschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), Aktiengesellschaft (AG). Rechtsformen für nicht-gewinnorientierte Zwecke sind Stiftungen, Vereine oder Genossenschaften.

Tipp: Verschaffe dir einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Rechtsformen, bevor du gründest.

 

4. Verantwortung

Sei dir als Unternehmer*in deiner Verantwortung gegenüber deiner Familie, deinen Mitarbeitenden, dem Staat und dir selbst bewusst und nimm sie wahr. Wo musst du dich und deine Mitarbeitenden für die Vorsorge und Sozialversicherungen anmelden? Welche Versicherungen benötigst du? Welche Steuern musst du bezahlen? Was gilt es bei der Mehrwertsteuer zu beachten? Was ist bei der Buchführung und Revision wichtig?

  1. Sozialversicherungen und Vorsorge: Das 3-Säulen-Prinzip der Schweiz bietet dir weitreichend Schutz vor den Risiken des (Arbeits-)Alltags und Möglichkeiten zur Altersvorsorge. Es unterstützt dich, deine Familie, deine Mitarbeitenden und dein Unternehmen bei Unfall, Invalidität, Tod, Arbeitslosigkeit und im Alter. Obligatorisch für dich sind: 1. Säule (AHV, IV, EO, FZ), 2. Säule (berufliche Vorsorge), Arbeitslosenversicherung (ALV) und Unfallversicherung (UVG).

  2. Versicherungen: Jede Tätigkeit bringt unterschiedliche Risiken mit sich. Versicherungen können helfen, diese Risiken zu reduzieren und die Existenz und das Vermögen von dir und deinem Unternehmen zu schützen.

  3. Steuern: Wie viel Steuern du als Unternehmer*in bezahlen musst, kannst du mit einem Steuerrechner abschätzen.

  4. Mehrwertsteuer: Die Mehrwertsteuer (MWSt) wird auf alle Konsumgüter und Dienstleistungen erhoben, die direkt von den Konsumierenden in der Schweiz gekauft werden. Die Steuer geht von der Überlegung aus, dass alle, die von der Infrastruktur des Schweizer Staates profitieren, dem Staat einen finanziellen Beitrag zukommen lassen müssen. Die MWSt muss von den Unternehmen bei ihrer Kundschaft eingefordert und schlussendlich dem Bund abgeliefert werden. Unternehmen, die einem anderen Unternehmen etwas verkaufen, müssen für diesen Handel keine MWSt bezahlen.

  5. Buchführung und Revision: Buchhaltung ist für viele Unternehmer*innen eine nervenzehrende Last und doch einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein Unternehmen. Denn nur wer weiss, wie es um seine Firma steht, kann gute Entscheidungen treffen und erspart sich viel Ärger. Eine Revision ist eine zweite Meinung die man sich bezüglich seines Jahresabschlusses einholt. Dabei wird die Buchhaltung von einer firmenexternen Revisionsstelle genauestens kontrolliert, ob alle gesetzlichen Pflichten und Vorgaben der Statuten erfüllt wurden. Dank der Revision kannst du einen objektiven Blick auf dein Unternehmen gewinnen und erkennen, ob du mit deinem Unternehmen noch auf dem richtigen Weg bist.

 

5. Realisierung

Nun heisst's: umsetzen, umsetzen, umsetzen. Dabei wirst du zusätzlich auf viel Neues und Unbekanntes stossen: Wie wird Personal eingestellt oder entlassen? Welche Finanzierung passt für mein Unternehmen? Wie schützt du dein geistiges Eigentum? Wo findest du Unterstützung zu Import- oder Exportgeschäften? 

 

PS: Auf fast all deine Fragen findest du in der Startbox Bern - dein digitaler Leitfaden für die Firmengründung eine passende Antwort. Falls eine Frage unbeantwortet bleibt oder du deine Fragen lieber in einem persönlichen Gespräch stellen möchtest, helfen dir unsere Gründerberater*innen gerne weiter - kostenlos.