Marcel Jörg im be-inspired Podcast

Hör dir die inspirierende Podcast-Episode an:

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In zahlreichen Schulferien packt Marcel Jörg als Zügelhelfer im Berner Familienbetrieb, welches sich um internationale Firmenumzüge kümmert, mit an und verdient ein kleines Taschengeld. Doch die physisch anstrengende Tätigkeit und der eher schmächtige Junge passen nicht optimal zueinander. Deswegen reizt es ihn in jungen Jahren nicht sehr, sein Leben dem Zügeln zu widmen. Obwohl ihn die Eltern nicht unter Druck setzen, das Unternehmen später zu übernehmen, spührt er diesen inneren Wunsch der Eltern deutlich. Die Firmenübernahme ist ein permanentes Thema, welches ihn beschäftigt.

Als während seiner kaufmänischen Ausbildung das Familienunternehmen zu einem national führenden Anbieter von internationalen Umzügen anwächst, beginnt sich Marcel plötzlich, für die zusätzlichen Büroarbeiten zu interessieren. Doch er steigt nicht direkt im Familienbetrieb ein und ist vorerst für ein Finanzunternehmen tätig. Nach einem Abstecher ins Silicon Valley entscheidet er sich 2001, befristet für fünf Jahre, im Familienbetrieb zu starten. Er vereinbart mit seinen Eltern von Anfang an, dass die Firmenübernahme während dieser Zeit kein Thema ist und er sich nach Ablauf dieser fünf Jahre definitiv entscheidet, ob er die Firma übernehmen möchte. Nach Ablauf der fünf Jahre ist für ihn klar: Er will den Familienbetrieb gerne weiterführen. 2008 ist es dann so weit.

Die richtige Einstellung schlägt fehlendes Fachwissen

Auch dank der aktiven Zeit im Unternehmen vor der Firmenübernahme, gelingt der Generationenwechsel gut. Und das obwohl er und sein Vater ganz unterschiedliche Typen sind: Sein Vater ist beispielsweise ein Verkaufstalent, dem es einfach fällt, neue Kundschaft zu gewinnen. Marcel nicht. Er holt sich einen Top-Verkäufer ins Boot und schaut bei der Zusammensetzung des Managements stark darauf, dass alle Kompetenzen abgedeckt sind. Als Branchenfremder erhält das Kader von Marcel generell viele neue Freiräume und mehr Verantwortung. Er führt das Unternehmen sehr intuitiv und ist in stetem Austausch mit seinen Mitarbeitenden.

Das Unternehmen praktiziert bereits seit der Gründung 1977 eine aktive Fehlerkultur. Fehler dürfen und sollen passieren, um möglichst viel zu lernen. Sie sollen jedoch nur einmal passieren. Deswegen ist es für den Erfolg der Firma sehr entscheidend, dass sie die richtigen Leute finden und anstellen. Entscheidend ist für Marcel und sein Team in erster Linie die Einstellung: Fachwissen kann angeeignet werden, die richtige Einstellung nicht. Für ihn ist auch klar, dass Führungspersonen eine Vorbildfunktion haben. Hier ist es wichtig, stets authentisch zu bleiben und nicht ein Schulbuchvorbild nachzuahmen.

Fokus auf kleine Pfützen, nicht auf den Blue Ocean

Stimmt die Kultur im Unternehmen, hat er volles Vertrauen in die Fähigkeiten eines Teams und richtet den Fokus auf neue Opportunitäten. So kann er Risiken eingehen, ohne Angst zu haben. Er sucht jedoch nicht den Blue Ocean, also einen neuen grossen Markt, sondern hält Ausschau nach kleinen Pfützen. Diese Nischen entwickeln sich manchmal zu kleinen Seen bis andere Unternehmen darauf aufmerksam werden. Für Marcel Jörg und sein Unternehmen ist diese Strategie sehr erfolgreich: 2017 verkauft er die internationale Umzugsabteilung an ein belgisches Unternehmen. Ab 2018 expandiert die Packimpex als Relocation Dienstleister ins Ausland und erschliesst so neue Märkte.

Der Mindset mit dem Fokus auf die eigenen Fähgikeiten sowie eine passende Gelegenheit führen Ende 2018 zum Kauf des Hotel Bad in Muntelier, obwohl er und seine Frau von der Gastronomie bisher keine Ahnung haben. Wie sich das trotz Pandemie entwickelt und ob es ihnen gelingt, dem Hotel neuen Glanz zu verleihen, erfährst du in der be-inspired Podcast-Episode mit Marcel Jörg.

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