Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen beleuchten in der kostenlosen be-smarter Eventreihe zentrale Themen rund um das Unternehmertum, um (Jung-)Unternehmer*innen auf ihrem Weg zu unterstützen. Die wichtigsten Tipps aus dem Online-Event zum Thema „Markteintritt für Medtech meistern” mit Siro Gottardi von Peak Spirit fassen wir hier zusammen.
Warum Marktvalidierung unverzichtbar ist
Laut einer Analyse von "Entrepreneur" scheitern 42 % aller Startups, weil es schlicht keinen Marktbedarf gibt. Kein Wunder also, dass Investor*innen ganz genau hinschauen: Hast du dein Marktumfeld verstanden? Kennst du die Bedürfnisse deiner Zielgruppe? Und: Hast du das alles belegt?
Marktvalidierung liefert Antworten. Sie zeigt dir, ob dein Produkt wirklich ins Leben deiner Kund*innen passt – regulatorisch, finanziell und praktisch. Sie hilft dir, Fokus zu finden, verbindliche Interessenbekundungen zu erhalten und Investor*innen zu überzeugen.
Drei reale Beispiele, warum es ohne Validierung schwierig wird
1. Der falsche Markt: Ein Schweizer Medtech-Unternehmen entwickelt ein Gerät, das unter Spitalbetten platziert wird. Perfekt für den Heimmarkt – aber in den USA? Dort haben viele Betten motorisierte Unterbauten. Kein Platz. Kein Markt.
2. Fehlende Erstattungsmöglichkeiten: Ein Startup plant den Markteintritt in Deutschland. Klingt logisch. Doch die Validierung zeigt: Es gibt dort für die nächsten fünf Jahre keinen "Reimbursement Code" (Erstattungscode). In Frankreich hingegen schon – und der Markteintritt gelingt innert Monaten.
3. Technologie ohne Infrastruktur: Ein Startup expandiert nach Griechenland. Das Land hat einen hohen Bedarf – doch viele Spitäler dort verfügen nicht über die nötige digitale Infrastruktur, um die Lösung zu integrieren. Der Launch scheitert.
Was genau musst du validieren?
Marktvalidierung ist kein einzelner Check, sondern ein Prozess. Diese drei Bereiche sind zentral:
- Problem-Solution-Fit: Besteht das Problem wirklich so, wie du es denkst? Passt deine Lösung dazu?
- Product-Market-Fit: Wird dein Produkt tatsächlich genutzt? Funktioniert es in verschiedenen Ländern und Segmenten?
- Market-Business-Model-Fit: Ist dein Geschäftsmodell tragfähig? Wer zahlt – und wie?
Wichtig: Jedes Produkt, jede Zielgruppe, jedes Land braucht eine eigene Validierung. Copy-Paste funktioniert nicht.
So gehst du vor
- Interviews mit Expert*innen
- Desk Research zu Marktvolumen, Regulierung, Erstattung
- Social-Media-Tests zur Reaktion auf deine Value Proposition
- Surveys bei potenziellen Nutzer*innen
Im Medtech-Bereich rechnet Peak Spirit mit einem Mindestbudget von rund CHF 30'000 für eine saubere Marktvalidierung. Die Kosten können jedoch deutlich höher liegen. Wichtig ist: Eine High-Level-Analyse für die Priorisierung ist der Einstiegspunkt.
Fazit: Validieren statt verbrennen
Gerade im MedTech-Bereich gilt: Ohne fundierte Marktvalidierung ist selbst die beste Idee zum Scheitern verurteilt. Wer den Erfolg will, muss mehr als nur an sein Produkt glauben – er oder sie muss verstehen, ob es am Markt bestehen kann. Validierung bringt Klarheit – und schützt vor kostspieligen Irrwegen.
mehr über Peak Spirit erfahren