Design ist mehr als Ästhetik - Michel Hueter

Michel Hueter - be-smarter
be-smarter Design be-advanced

Design ist mehr als Ästhetik - Michel Hueter

Wissen

Beim Wort Design denken viele sofort an ein schönes Sofa oder ein schickes Kleid. Dadurch verpassen Unternehmen womöglich zahlreiche Chancen, die sich ihnen bieten. Michel Hueter ist Communication Specialist + Design Curator und zeigt, wie Design optimal in ein KMU oder Startup integriert werden sollte.

Im Rahmen der kostenlosen be-smarter Eventreihe beleuchten Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen zentrale Themen rund um das Unternehmertum, um (Jung-)Unternehmer*innen auf ihrem Weg zu unterstützen. Die wichtigsten Tipps aus dem Online-Event rund ums Thema Design-Integration in ein Unternehmen mit Michel Hueter fassen wir hier zusammen.

 

Design ist holistisch

"Design is the shaping of ideas, whether the physical world we live in, the experiences we enjoy, or the systems that underpin how we live our lives." Das UK Design Council beschreibt Design als Gestaltung von Ideen in der physischen Welt, in der wir leben; als Erfahrungen, die wir geniessen; oder als Systeme, die unser Leben bestimmen. Wir sprechen von Design, wenn wir ein Problem lösen wollen.

Dies kommt besonders beim Industriedesign zum Ausdruck: Es ist ein strategischer Problemlösungsprozess, der die Innovation vorantreibt, den geschäftlichen Erfolg fördert und durch innovative Produkte, Systeme, Dienstleistungen und Erfahrungen zu einer besseren Lebensqualität führt. 

 

Design als wirtschaftlicher Mehrwert

Dabei ist es wertvoll, Design möglichst frühzeitig in den Prozess miteinzubeziehen und Design nicht nur als Ästhetik zu betrachten, welche am Schluss übergestülpt wird. Eine frühzeitige Eingliederung von Design führt zu ausgeklügelten Prozessen, Produkten und Dienstleistungen; zu neuen Businessmodellen oder Attraktivitätssteigerungen durch kongruente Designsprache.

Dazu benötigt es jedoch ein Umdenken im Unternehmen, wie folgendes Zitat aus dem McKinsey-Report "Redesigning the design department" eindrücklich aufzeigt: “We used to tell the designers what to do, now they’re showing us what is possible—and it’s so much better.” Anstatt Designer*innen also wie bisher ganz am Schluss in den Prozess miteinzubeziehen und ihnen Aufträge zu geben, sollten sie von Anfang an mitwirken und aufzeigen, was alles möglich ist.

Mögliche Folgen davon? Umsatzsteigerung, Eröffnung neuer Marktzugänge, Kosten- und Risikoreduzierung oder Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Die Ergebnisse einer Studie vom Design Management Institut (DMI) von 2015 zeigt beispielsweise, dass designorientierte Unternehmen einen erheblichen Vorteil an der Börse hatten und den S&P 500 um 211 % übertrafen. Logisch also, dass sich Unternehmen vermehrt mit Design beschäftigen und die Vorteile nutzen.

 

Was ist bei der Integration von Design im eigenen KMU oder Startup wichtig?

  1. Design ist analytisch: Die Messung und Förderung der Designleistung mit der gleichen Ernsthaftigkeit wie andere Erträge und Kosten ist essenziell.
  2. Design ist nicht (nur) Produkt, sondern Nutzungserfahrung: Interne Mauern zwischen physischem, digitalem und Service-Design müssen aufgebrochen werden.
  3. Design beschränkt sich nicht auf eine Abteilung: Nutzungszentriertes Design ist eine Aufgabe für alle und gehört nicht zu einer isolierten Funktion.
  4. Design ist nicht nur eine Phase, sondern eine kontinuierliche Iteration: Risikominimierung bei der Entwicklung durch kontinuierliches Zuhören, Testen und Iterieren mit den Endnutzenden integrieren.