(CONNECT) Eine Umfrage des Handels- und Industrievereins Bern (HIV) liefert erste Einschätzungen zu Auswirkungen der neuen US-Zölle auf die Berner Exportwirtschaft. 43 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sehen sich laut einer Mitteilung von den Zöllen stark oder sehr stark betroffen. Besonders unter Druck stehen Unternehmen in den Bereichen Maschinenbau, Elektromobilität, Medizinaltechnik und in der Uhren- und Automobilindustrie.
Massnahmen zur Abfederung der Zölle wurden erst von 28 Prozent der befragten Firmen angedacht oder eingeleitet. Insgesamt 26 der teilnehmenden Unternehmen nannten dazu direkte Verhandlungen mit Kunden in den USA, 23 Unternehmen nannten Preisanpassungen von 23 Unternehmen und 15 Unternehmen Effizienzsteigerung. Mittelfristig wollen 38 der befragten Unternehmen alternative Exportmärkte aufbauen.
Unternehmen fordern in dieser Situation eine klare Informationsaufbereitung. Es sei Aufgabe des HIV, „unsere Mitglieder in dieser schwierigen Situation zu unterstützen“, wird HIV-Direktor Henrik Schoop zitiert. Der HIV stehe dazu im engen Austausch mit economiesuisse, dem Dachverband der Schweizer Wirtschaft.
Aus der Sicht der Unternehmen und des HIV steht auch die Politik in der Pflicht. Dazu gehörten die Aushandlung neuer Freihandelsabkommen und verbesserte Rahmenbedingungen. Das HIV-Schwerpunkteprogramm 2025-2028 enthalte passende Maßnahmen, unter anderem Steuersenkungen und Bürokratieabbau, wird HIV-Präsident Daniel Arn in der Mitteilung zitiert. „Wir können die Weltpolitik nicht beeinflussen, aber die Hausaufgaben im eigenen Kanton machen.“
Die Umfrage wurde zwischen dem 8. und dem 13. April durchgeführt. An ihr nahmen 120 Unternehmen teil. ce/ja