Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen beleuchten in der kostenlosen be-smarter-Eventreihe zentrale Themen rund um das Unternehmertum, um (Jung-)Unternehmer*innen auf ihrem Weg zu unterstützen. Die wichtigsten Tipps aus dem Online-Event zum Thema How to start a startup mit Silvan Krähenbühl fassen wir hier zusammen.
Egal wie unterschiedlich Startups sind, für jedes Startup sind vier Bereiche essenziell für den eigenen Erfolg: Geschäftsidee, Team, Sales + Marketing sowie Fundraising. Die Learnings aus über 300 Podcast-Interviews mit Unternehmer*innen zu diesen vier Themenbereichen beleuchten wir in diesem Text etwas genauer.
Wie wird eine Geschäftsidee erfolgreich?
Der wohl zentralste Erfolgsfaktor, ob aus einer Geschäftsidee ein erfolgreiches Business wird, ist die eigene Motivation. Löst du mit deiner Geschäftsidee ein eigenes Problem, kann dies besonders in schwierigen Zeiten zusätzliche Energien freisetzen, um deine Geschäftsidee weiter voranzutreiben. Auch wenn du zur Zielgruppe gehörst, ist es wichtig, Hypothesen aufzustellen, sie direkt am Markt zu testen und frühzeitig Feedback einzuholen. Entstehen daraus erste bezahlte Aufträge, ist das ein gutes Indiz, dass deine Geschäftsidee funktionieren könnte. Bis zu diesem Punkt benötigst du weder eine aufwändig programmierte App noch ein fixfertiges Produkt. Eine Vision oder ein Prototyp sind oftmals genügend. Sobald du die Markt-Bestätigung hast, gilt es, deine Geschäftsidee schnell umzusetzen. Dazu benötigst du ein motiviertes Team.
Das Team als Herzstück eines Startups
Leute, die dieselben Werte teilen und ergänzende Fähigkeiten mitbringen, sind ideal für dein Team. Generell braucht jedes Team zwei Typen von Menschen:
- Personen, die das Produkt bauen.
- Personen, die das Produkt verkaufen.
Doch wie findest du neue Mitarbeitende? Aktiviere dein Netzwerk oder frage bei deinen Mitarbeitenden nach Weiterempfehlungen. Biete attraktive Anstellungsbedingungen wie die Möglichkeit, remote zu arbeiten oder Teilinhaber*in der Firma zu werden. Reserviere dazu in einer frühen Phase 5-10% der Firmenanteile für Mitarbeitende.
Eine aktiv gelebte Firmenkultur, die auf den gemeinsamen Werten aufbaut ist ebenso wichtig, wie eine offene und ehrliche Kommunikation. Sprich regelmässig mit deinem Team über eure Werte, diskutiert allfällige Meinungsverschiedenheiten aus und kommt zu einer gemeinsamen Lösung. Kurz: Macht eure Kommunikation zu einer Priorität.
Erste Kund*innen gewinnen und eine Marke aufbauen
Egal ob du im B2C- oder B2B-Umfeld tätig bist: Du benötigst zahlende Kund*innen, damit dein Geschäftsmodell funktioniert. Es gibt verschiedene Strategien, wie du sie findest und typische Kennzahlen, die du beachten solltest. Strategien und Kennzahlen können sich zwischen B2C und B2B unterscheiden. Das heisst jedoch nicht, dass sie ausschliesslich in diesem Bereich wichtig sind.
Business-to-Consumer (B2C):
- Conversion Rate: Biete deinen Webseiten-Besuchenden einen einfachen und reibungslosen Prozess. Schliesslich möchtest du möglichst vielen von ihnen etwas verkaufen. Teste beispielsweise die Benutzungsfreundlichkeit deiner Webseite, indem du deine Oma fragst, ob sie online etwas Spezifisches bestellen kann. Damit stellst du sicher, dass deine Webseite einfach zu bedienen ist und deine Webseiten-Besuchenden das finden, was sie suchen.
- Traffic: Als Startup hast du oft nicht viel Geld zur Verfügung. Fokussiere dich deswegen im Marketing auf kostenlose oder günstige Aktivitäten wie das Verschicken von Medienmitteilungen oder das Verteilen von Flyern mit Rabattcodes, um Menschen auf deine Webseite aufmerksam zu machen.
- Customer Lifetime Value: Reaktiviere bestehende Kund*innen, indem du ihnen relevante Neuigkeiten oder Informationen schickst. Dadurch machst du sie auf dich aufmerksam und erhöhst die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder etwas kaufen.
Business-to-Business (B2B):
- Setze auf einen Mix aus standardisierten Kaltakquise-Mails und personalisierten Telefonanrufen oder kreativeren Methoden wie beispielsweise das Verschicken eines Schuhs, um bereits einen Fuss in der Türe zu haben.
- Stelle Fragen bis du die Probleme deiner Kund*innen wirklich verstehst und passe deinen Sales-Pitch dementsprechend an.
- Erzähle und zeige nicht alle Features deines Produkts. Beschränke dich auf die wirklich wichtigen Funktionen für die interessierte Person.
- Frage aktiv nach, ob andere Personen am Produkt interessiert sein könnten und lasse dir ihre Kontaktangaben geben.
Sorge in deinem Verkaufsprozess dafür, dass du deinen Kund*innen von A bis Z ein WOW-Erlebnis bietest und investiere frühzeitig in dein Branding. Definiere dazu als erstes deinen Purpose und deine Mission und kreiere darauf aufbauend deine Marke. Langfristig sorgt dein Branding für einen hohen Widererkennungswert. Es besteht u.a. aus Farben, Logo, Sprache und Bilder, die dein Unternehmen in seiner Kommunikation verwendet.
Das Wichtigste zum Fundraising
Verzichte auf Investor*innen, wenn du dein Startup ohne zusätzliche Finanzierung skalieren kannst. Sei dir bewusst, dass externe Gelder immer mit Verpflichtungen einhergehen und du deine unternehmerische Freiheit gegen Geld eintauschst, sobald du externe Geldgeber*innen an Bord holst. Entscheidest du dich, Gelder von Investor*innen aufzunehmen, gibt es ein paar Dinge zu beachten:
- Suche dir eine geeignete Person als Lead-Investor*in. Sie hilft dir, andere von deiner Geschäftsidee zu überzeugen und zusätzliche Finanzierung zu sichern.
- Treibe so viel Geld auf, wie du kannst. Oft braucht ein Startup mehr Geld als es ursprünglich plant.
- Halte stets ein, was du versprichst.
- Antworte zeitnah auf Fragen und zeige auf, dass du die Abläufe in deinem Business im Griff hast.
- Erkläre deine Ziele klar und deutlich.
- Investor*innen sind Menschen. Behandle sie nicht wie einen Geldautomaten und baue eine gute Beziehung zu ihnen auf. Oft sind oder waren sie selbst Unternehmer*innen, die viel Wissen und ein grosses Netzwerk in dein Startup einbringen können.
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