Expert*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen beleuchten in der kostenlosen be-smarter Eventreihe zentrale Themen rund um das Unternehmertum, um (Jung-)Unternehmer*innen auf ihrem Weg zu unterstützen. Die wichtigsten Tipps aus dem Online-Event rund ums Thema Der Weg zum attraktiven Arbeitgeber mit Thomas Huber fassen wir hier zusammen.
Erfolgsfaktoren gegen den Fachkräftemangel
Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) im Berner Oberland ist die zweitgrösste Wasserkraftproduzentin der Schweiz. Sie betreibt mit 13 Kraftwerken und 8 Speicherseen im Grimsel- und Sustengebiet eines der komplexesten Kraftwerksysteme im Alpenraum. Neben der Stromproduktion aus Wasserkraft baute die KWO mit Grimsel Hydro ein Technologiezentrum Wasserkraft auf und betreibt seit dem Jahr 2000 unter der Marke Grimselwelt nachhaltigen Tourismus.
Mit diesen vielseitigen Tätigkeiten und einer starken Öffentlichkeitsarbeit, durch die Öffnung der Kraftwerksinfrastrukturen für den Tourismus, konnte die KWO ihre Reputation nachhaltig aufbauen und wurde zu einer attraktiven und bekannten Arbeitgeberin. Die innovative Unternehmensstrategie und die Unternehmenskultur der KWO sind wichtige Erfolgsfaktoren gegen den Fachkräftemangel. Von diesen Ansätzen und konkreten Beispielen kann auch dein Startup oder KMU profitieren.
Öffnung der Industrieanlagen für den Tourismus als Gamechanger
Anstatt weiterhin hinter verschlossenen Türen zu arbeiten, beschloss das Unternehmen, die Kraftwerke und Bergbahnen für die breite Öffentlichkeit zu öffnen. Die KWO machte die Wasserkraft für Besuchende erlebbar. Dieser sichtbare Wertewandel half, die negative Haltung des Umfelds nachhaltig zu verändern und die lädierte Reputation wiederaufzubauen.
Gleichzeitig förderte das Unternehmen die Attraktivität der Region durch Investitionen in touristische Infrastrukturen wie Hotels, Bahnen und Aktivitäten. Die Marke «Grimselwelt» verbesserte das Image, erhöhte die Bekanntheit und gab der Region neue Impulse. Auch die Medien berichteten positiv über das Vorzeigebeispiel für nachhaltigen, alpinen Tourismus. Dadurch kreierte das Unternehmen direkte und indirekte Arbeitsplätze und steigerte die Arbeitgeberattraktivität.
Employer Branding und der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke
Bis 2040 gehen 700'000 zusätzliche Personen in Rente, während 230'000 zusätzliche potenzielle Arbeitskräfte nachrücken. Unternehmen müssen sich den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden zunehmend anpassen, um weiterhin genügend geeignete Fachkräfte zu finden und behalten.
Die KWO fokussiert sich auf diese Punkte, um weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber zu sein:
- Förderung der Kreativität:
- Je diverser ein Team ist, desto kreativer ist es. Deshalb fördert die KWO die Erhöhung des Frauenanteils in technischen Berufen.
- Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden:
- Um neue Mitarbeitende zu finden oder bisherige zu halten, investiert die KWO in ein Ausbildungsprogramm für Quereinsteiger*innen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten in Projekt-, Fach- und Mitarbeitendenführung.
- Attraktive Anstellungsbedingungen:
- Moderne Arbeitsplätze mit digitalen Arbeitsinstrumenten sowie marktgerechte Löhne sorgen bei der KWO für attraktive Anstellungsbedingungen.
- Kulturprogramm:
- Verankerung der Kultur und Werte im Unternehmen, damit sich die Mitarbeitenden an gemeinsamen Werten orientieren können.
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf:
- Jahresarbeitszeit, Teilzeitmodelle und Jobsharing fördern die Work-Life-Balance.
- Vereinfachung Bewerbungsprozess:
- Der Bewerbungsprozess wurde stark vereinfacht und digital gestaltet. Heute können sich Bewerber*innen in drei Schritten für eine Stelle bewerben.