(CONNECT) Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) führt zusammen mit der japanischen Weltraumorganisation Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) die Mission RAMSES (Rapid Apophis Mission for Space Safety) durch. An dieser Mission wird sich auch die Schweiz, speziell die Universität Bern, mit der Kamera CHANCES beteiligen, heisst es in einer Mitteilung.
Der Asteroid Apophis soll bei seinem erdnahen Vorbeiflug im April 2029 untersucht werden. Die Kamera CHANCES (Colour High-resolution Apophis Narrow-angle CamEra System) soll mit hochauflösenden Bildern die Form und Oberfläche beobachten und eventuelle Veränderungen festhalten. Diese werden im Moment des Vorbeiflugs in nur 32‘000 Kilometern am 13. April 2029 erwartet. Die Erdanziehungskraft könnte den Asteroiden leicht verformen und seine Rotation beeinflussen, heisst es in der Mitteilung. Dabei könnten auch Gerölllawinen entstehen. Das seltene Ereignis dürfte Forschenden eine Möglichkeit bieten, physikalische Eigenschaften des Asteroiden zu erkunden.
„Unser Instrument wird detaillierte Bilder der Oberfläche von Apophis machen und in der Lage sein, subtile Veränderungen zu erkennen, die durch die Anziehungskraft der Erde verursacht werden“, wird Antoine Pommerol, Leiter der Entwicklung von CHANCES am Physikalischen Institut der Universität Bern, in der Mitteilung zitiert. „Der CHANCES-Imager wird in der Lage sein, den Reflexionsgrad der Oberfläche bei verschiedenen Wellenlängen zu analysieren, um die mineralogische Beschaffenheit der Oberfläche sowie die physikalischen Eigenschaften der an der Oberfläche freiliegenden Gesteine und des Staubs zu bestimmen.“
Die RAMSES-Mission soll nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse bieten, sondern auch wichtige Informationen beisteuern, um schnell auf potenzielle Bedrohungen aus dem All zu reagieren. ce/ww