Claudio Reinhard + Samuel Bühlmann - Abfall in Wert verwandeln

Die drei Co-Founders von Gaia Tech: Enrico Tenaglia, Claudio Reinhard und Samuel Bühlmann (v.l.n.r.)

Die drei Co-Founders von Gaia Tech: Enrico Tenaglia, Claudio Reinhard und Samuel Bühlmann (v.l.n.r.)

Claudio Reinhard + Samuel Bühlmann - Abfall in Wert verwandeln

Inspiration

Aus einer Masterarbeit über die Bodenverbesserung in Tunesien wird ein Startup, das Abfall der Olivenölproduktion in wertvolle Substanzen verwandelt: Claudio Reinhard und Samuel Bühlmann erzählen.

Claudio Reinhard ist Maschinenbauer und interessiert sich für Bioraffinerien, welche aus Biomasse Wertstoffe herstellen. Biokohle beispielsweise kann in trockenen Gebieten eingesetzt werden, um die Bodengesundheit zu verbessern. Claudio beschliesst, sich im Rahmen seiner Masterarbeit mit Biokohle aus den Resten der Olivenölproduktion zu beschäftigen, wo 80% Abfall entsteht, und fährt nach Tunesien.

 

Für die Umwelt schädlich, für die Menschen gesund

Er entdeckt, dass dieser sogenannte Oliventrester Böden und Gewässer schadet, während er für den Menschen gesunde und wertvolle Inhaltsstoffe wie Antioxidantien beinhaltet. Antioxidantien wirken entzündungshemmend, beugen diversen Krankheiten vor, sorgen für straffe Haut oder verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Claudio sieht eine Chance mit grossem Potenzial.

Aufbauend auf den Resultaten seiner Masterarbeit entsteht das EIT Food-Projekt Phenoliva. Das Ziel: Einen Prozess zur Extraktion der Antioxidantien aus dem Olivenabfall zu entwickeln und einen natürlichen Lebensmittelzusatzstoff zu kreieren. Nach drei Jahren ist klar: Es funktioniert. Doch, um die Projektidee markttauglich zu machen, benötigt Claudio Unterstützung. Zusammen mit Business-Spezialist Samuel Bühlmann und Biomolekular-Wissenschaftler Enrico Tenaglia nimmt Gaia Tech anfangs 2022 richtig Fahrt auf.

 

Auch andere Nebenströme enthalten viele wertvolle Antioxidantien

In diversen Startup-Förderprogrammen schleifen die drei an ihrer Geschäftsidee, gewinnen erste Investor:innen und kreieren einen Prototyp in Form einer honigähnlichen Substanz. Diese kann, beispielsweise in Shampoos oder Lebensmittel, künstliche Antioxidantien ersetzen. Starten wollen sie in der Kosmetik-Branche, weil dort die Zulassung einfacher ist als in der Lebensmittelindustrie und kleine Produktionsmengen ausreichen. Nächste Herausforderungen auf diesem Weg sind für die drei, die Finanzierung zu sichern, Kundschaft zu gewinnen und eine Produktionsstätte sowie eine Laborinfrastruktur in der Region Bern zu finden.

Claudio, Samuel und Enrico blicken auf ein intensives Geschäftsjahr zurück und nehmen viel neues Wissen mit: Den Fokus stets auf den Kund:innen und ihren Problemen zu halten, sich bei negativem Feedback nicht entmutigen lassen und stets dem eigenen Rhythmus folgen. Sie sind zudem überzeugt, dass Erfolg nur im Team entsteht, weil die Verantwortung so aufgeteilt und eigene Ideen kritisch hinterfragt werden.

Das Potenzial von Gaia Tech ist gross, denn Nebenströme in der Landwirtschaft gibt's nicht nur bei der Olivenölproduktion, sondern beispielsweise auch bei Kaffee oder Kakao. Abfall in Wert verwandeln, so geht Kreislaufwirtschaft.

 

Gaia Tech auf einen Blick

Gaia Tech verwandelt Nebenströme in der Landwirtschaft in eine gesunde und wertvolle Substanz für die Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Die enthaltenen natürlichen Antioxidantien haben zahlreiche positive Eigenschaften für den Menschen und ersetzen aufwändig hergestellte künstliche Antioxidantien.

mehr über Gaia Tech

 

Über den Artikel

Dieser Artikel ist Teil der Innovationsseite im Bärnerbär. Am dritten Dienstag jeden Monats erscheint die Bärnerbär-Ausgabe mit einer Innovationsseite. Diese Seite soll Wissenswertes um das Thema Innovation und Unternehmertum in Bern aufzeigen und spannende Geschichten von innovativen Unternehmer*innen erzählen. Die Inahlte der Seite erstellt be-advanced gemeinsam mit Partnern aus dem Netzwerk.

 

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