Für Suleika Kummer ist bereits früh im Leben klar, dass sie in der Pflege tätig sein will. Sie absolviert die Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit. Dann führt sie die Liebe für einige Zeit nach Griechenland, wo sie aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht in der Pflege arbeitet. Ihr Mann motiviert sie deshalb, sich als selbständige Grafikdesignerin zu versuchen und bringt ihr in drei Monaten die Basics der Bild- und Videobearbeitung bei. Die Idee funktioniert dank einer typischen Schweizer Qualität: Pünktlichkeit. Suleika hebt sich dadurch von anderen ab und fasst erstmals Fuss als Unternehmerin.
Die Qualität in der Pflege sicherstellen
Zurück in der Schweiz ist Suleika wieder in der Pflegebranche tätig und absolviert den Bachelor of Science in Pflege an der BFH. Sie sammelt zahlreiche Erfahrungen in unterschiedlichen Institutionen in der Pflegebranche, lernt die Herausforderungen kennen und knüpft wertvolle Kontakte. Sie stellt fest, dass sich die beschränkten Personal- und Finanzressourcen in der Pflege insbesondere für kleinere und mittlere Institutionen wie beispielsweise Pflege- oder Altersheime negativ auf die Qualität ihrer Dienstleistungen auswirken können und hat eine Geschäftsidee, welche sie nicht mehr loslässt. Um Institutionen punktuell und bedarfsgerecht zu unterstützen und ihre Qualität sicherzustellen, will sie externe und mobile Pflegeexpertise zur Verfügung stellen.
Mobile Pflegeexpertise als weltweite Neuheit
Ihre Familie ermuntert sie, ihrem Herz zu folgen und die Geschäftsidee in die Tat umzusetzen. Dies ist die Geburtsstunde des ersten mobilen Pflegeexpertendiensts. Weltweit gibt es kein vergleichbares Modell wie das Versorgungsmodell von Advacare. Mittlerweile sind zehn Personen in vier Kantonen für das Unternehmen tätig. Nebst mobiler Pflegeexpertise stellt Advacare eine evidenzbasierte Fachbibliothek für Pflegende zur Verfügung, um sie in ihrem Alltag optimal zu unterstützen. Das Geschäftsmodell funktioniert: Die Anfragen häufen sich, aus Pilotprojekten werden oft weiterführende Begleitungen und trotz Fachkräftemangel erhält das Unternehmen viele Bewerbungen. Die pragmatische, flexible und authentische Vorgehensweise scheint sowohl Kundschaft als auch Mitarbeitende zu überzeugen.
Bis heute hat sich etwas nicht geändert: Suleika Kummer sieht sich in erster Linie als Pflegende, welche die Bedürfnisse und Probleme ihrer Kundschaft kennt und nicht als Unternehmerin, welche eine Dienstleistung verkaufen will. Denn sie will mit Advacare die Qualität in der Pflege verbessern. Womöglich ist genau dies, das Geheimrezept des aufstrebenden Jungunternehmens aus dem Berner Oberland.
Advacare auf einen Blick
Advacare setzt sich ein, die Qualität in der ambulanten und stationären Langzeitpflege zu optimieren und wählt dafür einen neuartigen Weg: Mobile Pflegeexpertise für Institutionen. Dank der externen Expertise können die Institutionen ihre Dienstleistungen bedürfnisorientiert und punktuell verbessern.
Über den Artikel
Dieser Artikel ist Teil der Innovationsseite im Bärnerbär. Am dritten Dienstag jeden Monats erscheint die Bärnerbär-Ausgabe mit einer Innovationsseite. Diese Seite soll Wissenswertes um das Thema Innovation und Unternehmertum in Bern aufzeigen und spannende Geschichten von innovativen Unternehmer*innen erzählen. Die Inahlte der Seite erstellt be-advanced gemeinsam mit Partnern aus dem Netzwerk.
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