Nach absolvierter Lehre zur Restaurationsfachfrau und anschliessendem Hotelfachschulstudium sammelt Nari, wie sie von allen genannt wird, zahlreiche Erfahrungen in Spitzenrestaurants und -hotels. Sie erhält Jobangebote von Top-Adressen aus mehreren Ländern. Doch die Erkrankung ihrer Mutter Suban führt dazu, dass sie nicht in einem schicken Gastronomiebetrieb am anderen Ende der Welt, sondern als temporäre Geschäftsführerin im traditionellen Thai-Restaurant „Suban“ ihrer Mutter in der Lorraine in Bern landet.
Für sie ist trotz der verlockenden Job-Angebote von Anfang an klar, dass sie die Familie in dieser schwierigen Zeit nicht im Stich lässt und das Restaurant übernimmt. Da sich der Gesundheitszustand der Mutter auch nach zwei Jahren nicht merklich verbessert, wird Nari definitiv zur neuen Geschäftsführerin.
Stets von neuem beweisen
Sie hat klare Vorstellungen, wie sie das Gelernte aus dem Studium und ihre gesammelten Erfahrungen aus anderen Betrieben in die Führung ihres Restaurants integrieren will und legt los: Sie verändert diverse Abläufe in der Küche, baut das Restaurant nach ihren Vorstellungen um und optimiert an vielen weiteren Stellen. Speziell die optimale Mischung aus den zwei Kulturen und Küchen, die sie kennt und schätzt, liegt ihr am Herzen.
Als junge Frau mit Migrationshintergrund sieht sich Nari während dieser Phase oft mit Vorurteilen konfrontiert und muss sich im Gegensatz zu anderen aus ihrer Abschlussklasse stets von neuem beweisen: „Bist du sicher, dass du die teureren Produkte willst? Willst du nicht lieber weniger davon bestellen? Kannst du das überhaupt bezahlen?“ Mit solchen Fragen sieht sie sich in Gesprächen mit Geschäftspartnern immer wieder konfrontiert.
Geduld schlägt Skepsis
Nari lässt sich davon nicht abschrecken: Sie bleibt geduldig und hartnäckig. Dies zahlt sich aus: Vor kurzem eröffnet sie mit dem „Nari“ ihr zweites Restaurant beim Eigerplatz in Bern. Hier läuft von Anfang an alles reibungsloser: Sie hat mittlerweile zur Genüge bewiesen, dass sie weiss, wovon sie spricht und was sie macht. Denn auf ihrem Weg als Geschäftsführerin hat sie viel gelernt: Sie scheut sich beispielsweise nicht, Fehler zuzugeben und Hilfe in Anspruch zu nehmen. So lädt sie zahlreiche Personen aus ihrem Umfeld in ihre Restaurants ein, um potenzielle Schwachstellen aufzudecken oder holt sich externes Business-Know-how in ihr Unternehmen.
Mutig neue Wege gehen, will sie auch weiterhin: Ob beim Führen ihrer Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Kulturen oder bei der Umsetzung von innovativen Projekten.
nari THAI EATERY auf einen Blick
Die nari THAI EATERY am Eigerplatz ist nach der suban THAI EATERY in der Lorraine das zweite Restaurant der Familie. Es vereint die besten Eigenschaften der thailändischen und der schweizerischen Küche, beschäftigt ein diverses Team, bietet vegetarisches thailändisches Essen und lädt in den modernen Räumlichkeiten zum Verweilen ein.
Über den Artikel
Dieser Artikel ist Teil der Innovationsseite im Bärnerbär. Am dritten Dienstag jeden Monats erscheint die Bärnerbär-Ausgabe mit einer Innovationsseite. Diese Seite soll Wissenswertes um das Thema Innovation und Unternehmertum in Bern aufzeigen und spannende Geschichten von innovativen Unternehmer*innen erzählen. Die Inahlte der Seite erstellt be-advanced gemeinsam mit Partnern aus dem Netzwerk.
Diese inspirierenden Unternehmer*innen-Geschichten könnten dich auch interessieren:
- Sich auf etwas einlassen - YLAH
- Arbeit organisieren, nicht Menschen - LIIP
- Magische Momente kreieren - BEARBEAT
- Plötzlich Unternehmer - ALMER TECHNOLOGIES
- Faire Bilder für die Welt - FAIRPICTURE